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2008 vs. 2017: Mein persöhnlicher Transformationsbericht

In letzter Zeit bekam ich oft die Frage gestellt, ob es mir gut geht- ich sei so dünn geworden. Vor allem kam die Frage von jenen Personen, die mich seit ein paar Jahren kennen und wissen, dass ich zuvor anders ausgehen habe. Tatsächlich wiege ich mit 50kg nun so wenig, wie schon seit der Schulzeit nicht mehr- nicht beabsichtigt. Klar, ich mache Sport, aber allein daran lag es nicht.

Bisher war ich der Meinung, persönliche Dinge haben nichts im Internet zu suchen und ich bin nach wie vor der Meinung. Ich denke aber auch, dass es anderen Menschen einen positiven Mehrwert bringt, wenn man Geschichten erzählt, die einen selbst weitergebracht haben  und daher habe ich meinen Mut zusammen genommen und diesen Post verfasst. Denn vielleicht bringt meine Geschichte andere weiter.

Auf diesem Bild erkennt man scheinbar 2 verschiedene Menschen, aber sie sind identisch- zumindest was die DNA, Schuhgröße und Körpergröße angeht- es liegen dennoch 12kg Kampfgewicht zwischen diesen Personen. Zugegeben, ich war nie wirklich übergewichtig. Aber auch eine nicht übergewichtige Person verdient meiner Meinung nach einen Augenblick Aufmerksamkeit, in dem sie erzählen kann, wie sie ihr Leben geändert hat, um andere zu inspirieren.

 2008 war ich mit meinen 62kg und Größe 163cm an der oberen Grenze des Normalgewichts- laut BMI Tabelle. 2008 war ich ein sehr unzufriedener Mensch: Ich war Single, unmotiviert mit meinem Studium an der Uni und unglücklich wohnend in einer Mädels- WG in Wien.

Tunesien 2008

Donauinselfest 2008

Ich entschloss spontan aus meinem Alltag auszubrechen: Nach einem zweimonatigen Aufenthalt in Tunesien als Partymate in einem Club- fern von daheim- habe ich (neben Party machen natürlich) viel nachgedacht und entschieden mein Studium der Theater-, Film – und Medienwissenschaften an den Nagel zu hängen, um eine Fitnesstrainer- und Ernährungstrainerausbildung zu absolvieren. Ich las einfach viel lieber Ernährungsbücher, als theaterhistorische Texte.

Diese Entscheidung habe ich bis heute keine Sekunden  bereut! Ich habe in den 1,5 Jahren der Ausbildung viel über Trainings- und Ernährungstheorie gelernt. Dieses Wissen habe ich aufgesaugt, wie meine Lungen die Luft und befand mich plötzlich in einer anderen Welt, die mein Leben veränderte. Die Änderung meines Lebensstils in eine gesundere Form brachte alleine ungefähr -5kg, dadurch dass ich bewusstere Lebensmittel auswählte, neue Rezepte probierte und abends keine Nudeln mehr aß.

Ich änderte meine Haarfarbe auf Blond (Wasserstoffblond- nicht jede Entscheidung war eben ideal!) und brachte wöchentlich mein Intervalltraining auf dem Laufband hinter mich- zum Abendessen gab es kohlehydratreduzierte Proteinshakes. Das erste Mal in meinem Leben setzte ich mich auch mit Krafttraining auseinander, zuvor bin ich lediglich über ein paar Waldwurzeln beim Laufen gestolpert und war happy, dass ich gerade mal 4km geschafft habe.

Während der Trainerausbildung 2009

Ich beworb mich in der Zeit der Ausbildung für ein Trainer- Praktikum in mehreren Fitnesscentern und bekam bei einem anerkannten Luxusstudio in Wien die Chance auf ein Vorstellungsgespräch. Das Gespräch verlief positiv, zwar war der Cheftrainer mit meiner fachlichen  Kompetenz zufrieden, allerdings riet er mir, mich in einem Jahr nochmals zu bewerben und ich müsse an mir selbst körperlich noch arbeiten. Ich wirkte in meinem Körper als Trainerin einfach nicht glaubhaft genug. Was soll ich sagen? Tränenüberströmt fuhr ich nach Hause. Ich war zutiefst gekränkt, aber er hatte ja Recht! Ich war immer noch sehr unzufrieden mit mir selbst. Aber natürlich habe ich meinen Weg weiter verfolgt, fand einen tollen Trainer- Praktikumsplatz in einem Fitnessstudio in Wr. Neustadt (nahe meines damaligen Wohnortes) und lernte wunderbare neue Menschen und Kollegen kennen, mit denen ich zum Teil bis heute noch Kontakt habe.

Ich wurde eingebunden in ein sportliches Leben: enthusiastische Hyptertrophiegespräche, Gewichte, Proteinshakegeschmäcker umfassten meine Tagesthemen und ich schrieb in dieser Zeit hunderte von Trainingspläne.

Dieses Umfeld war die Basis für mein neues Ich. Dadurch wurde ich zu einem neuen, offenen Menschen. Natürlich gab es bis heute sehr viele Schwankungen, sowie körperliche und psychische Auf- und Ab’s, aber dennoch lernte ich damals, dass Abnehmen und ein gesunder Lebensstil nicht nur aus gesundem Essen und viel Training bestand. Auch die Umwelt nahm direkt Einfluss auf mein Essverhalten- und Wohlbefinden. Es war so wichtig, dass ich mich mit Menschen umgab, die mich auf meinem Weg weiterbrachten und mich inspirierten. Noch heute halte ich an dieser Theorie fest und umgebe mich mit Menschen, die mir gut tun und mich weiterbringen.

(Zum Weiterlesen: 11 Dinge, die dein Leben leichter machen)

2013 wog ich um die 56kg, war zufrieden, hatte einen bunten partytauglichen Freundeskreis, lernte viele Menschen kennen, hatte meine eigene Wohnung, einen tollen Job, war Single und genoss mein Leben, wie noch nie zuvor. Dennoch war ich unglücklich und das spiegelte sich auch in meinem Essverhalten wieder.  Schokolade, Eis und Chips trösteten mich über die einsamen Abende hinweg, ich schwankte daher jahrelang mit dem Gewicht, je nachdem ob ich gerade in einer Beziehung steckte oder Single war. Was mir eindeutig aufgefallen ist, dass ich meistens an Gewicht und Fett zunahm, wenn ich Single war. Trotz meiner Ausbildung über Diabetes, Cholesterin, etc. konnte ich eine gesunde Lebensform einfach nicht umsetzen, weil ich die Einsamkeit mit Kalorien kompensierte, was leider nur kurzfristiges Wohlempfinden versprach.

2013 lernte ich bei einer sportlichen Veranstaltung meinen Partner kennen, der auch der Vater unsere Kindes wurde. Ab diesem Zeitpunkt lief einfach alles besser. Wir machten gemeinsam viel Sport, kochten zusammen, aßen auch sehr gerne zusammen und trotz, dass Liebe ja bekanntlich durch den Magen geht und wir keine genüsslichen Abstriche machten, nahm ich ab.

 Adventure Run 2014

Wir pushten uns gegenseitig beim Sport und motivierten uns an Wettkämpfen teilzunehmen- bis hin zum größten Radrennen Europas- dem Race Around Austria. Ich absolvierte 3 Halbmarathons, 2 Duathlons und erreichte nebenbei- ohne, dass ich beabsichtigt etwas dafür getan hätte, meine figürliche Bestform. Mein Hunger- und Sättigungsgefühl steuerten wieder mein Essverhalten, was zuvor nicht richtig funktioniert hatte. Ich wusste einfach nicht wann ich satt oder ob ich hungrig war. Ist natürlich schwierig, wenn man abnehmen möchte…

Auch wenn ich bereits hunderte von Menschen geholfen habe, ihr Leben umzustellen, ich selbst hätte vermutlich auch eine Betreuung benötigt, zum Glück habe ich diese in meinem Freund gefunden. Liebe füttert die Seele, ich musste sie also nicht mehr mit Essen nähren und mein Essverhalten regulierte sich von selbst.

Eine weiterer Grund für meine Gewichtsabnahme war: 2014 habe ich aufgrund des Babywunsches meine hormonelle Verhütung abgesetzt und nahm bis zu Beginn der Schwangerschaft einen halben Kilo pro Monat ab. Meine Brüste wurden kleiner, meine Bauchmuskeln kamen zum Vorschein, meine sportliche Leistung hatte sich deutlich verbessert- ich wurde im Laufen schneller und mein Körper definierter.

Gym Managerin 2015

Bis 2015 arbeitet ich in unterschiedlichen Wellness- und Fitnessunternehmen, machte sogar einmal einen Ausflug in den Einzelhandel  bei einem namenhaften Sporthändler und endete letzten Endes in einer internationalen Fitnesskette in der Managementabteilung.

Seychellen, April 2015

Im Juni 2015 wurde ich schwanger und ich nahm durch die Hormone und das Baby natürlich wieder 12kg zu in der Schwangerschaft, was normal ist. Der Zustand erinnerte mich an meine „dickliche“- Zeit, mein Brustumfang war wieder genauso wie vorher und ich litt an Kopfschmerzen, Launenhaftigkeit und eben die üblichen Schwangerschaftsbeschwerden. 1,5 Jahre nach der Schwangerschaft fühle ich mich wieder topfit und wiege wieder 50kg- und nehmen nach wie vor keine Hormone. Ich mache Sport, esse bewusst, aber das auch gerne! Ich ernähre mich nicht nach Plan. Ich lebe hormonfrei und habe so zu meinem Ich gefunden. So wie ich jetzt bin, bin ich ICH. Die Verhütung hat mich, nun objektiv betrachtet, „dauerschwanger“ gemacht und das Abnehmen war durch emotionale Höhen und Tiefen immer wieder ins Scheitern geraten.

Obwohl ich befürchtete, die Schwangerschaft würde meinen Körper kaputt machen (Schwangerschaftssreifen, schlapper Bauch, Hängebrüste, etc.), war das Gegenteil der Fall. Ich wurde fitter denn je! Es fühlte sich an, als hätte mein Körper ein „Restart“ erlebt.

Insgesamt hat es lange gedauert, bis ich meine persönliche Balance gefunden habe. Jedes Hoch und jedes Tief lieferte Erfahrung und Wissen, die mich in Summe zu dem machten, was ich heute einfach bin.

Natürlich habe ich nach wie vor meine „Problemzonen„- wer ist schon perfekt und vor allem, wer ist schon zu 100% mit sich selbst zufrieden? Ich kenne niemanden- aber im Großen und Ganzen kann ich happy sein, dass ich gesund bin, eine wundervolle Familie habe und in Freiheit leben kann. Das sollte man sich doch immer wieder vor Augen führen, weil es nicht allen Frauen und Familien auf der Welt so geht…

Das ist nun meine Geschichte, meine Erklärung auf die vielen Fragen, die in letzter Zeit bei mir eintrafen.

Zusammenfassend kann ich euch empfehlen folgende Punkte zu überdenken, wenn ihr Schwierigkeiten habt eure körperlichen Ziele in den Griff zu bekommen:

  1. Überdenke deine hormonelle Verhütung. Gibt es Alternativen, die für dich passen?
  2. Stelle dir die Frage: Was fehlt mir im Leben, um glücklich zu sein? In welchen Situationen esse ich?
  3. Kann ich mein Umfeld in ein sportlicheres, gesundheitsbewussteres verändern? Wie wäre es mit einem Sportverein oder einer Facebookgruppe? Welche Personen können mich weiterbringen? Ich folge auf Facebook und Instagram zum Beispiel Personen oder Seiten, die mich inspirieren- entweder mit sportlichen Bilder oder motivierenden Sprüchen. Dadurch bleibe ich immer am Ball!
  4. Nehmt euch einen Trainer/Berater, auch wenn ihr euch „auskennt“ mit gesunder Ernährung. Ich kenne mich vermutlich auch aus, aber der Arschtritt ist von außen nun mal effektiver. Oder einen Sportpartner, mit dem ihr ein paar Runden mehr läuft als sonst.
  5. Abstand nehmen zu der gegenwärtigen Situation: Reisen bereichert den Geist und hilft objektiv nachzudenken, was euch unzufrieden macht und was ihr ändern möchtet.

Was waren eure Erfolgsstrategien? Wie habt ihr eure Ziele erreicht?

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6 Gedanken zu „2008 vs. 2017: Mein persöhnlicher Transformationsbericht“

  1. Hallo Melanie,
    danke für die tolle Geschichte, die wieder einmal beweist, dass man sich einfach selbst treu bleiben muss, um im Leben glücklich zu werden. Weiterhin viel Erfolg auf Deinem Weg!

    Liebe Grüße vom Oberrhein!

    Daniel

  2. Wow, danke, dass du uns deinen persönlicehn Weg so mitteilst. Ich kann das gut nachvollziehen, und auch ich habe einiges an Unterschieden in den letzten Jahren, auch in meinen kg vorzuweisen. Es ist super, wenn man sich in seinem Körper wohlfühlt, andere können dazu sagen und denken was sie wollen. Viele sind auch nur neidisch, wenn jemand anders eine tolle Figur hat. (-;

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